Dienstag, 30. Dezember 2014

Weihnachten

Am Heilig Abend sass ich mit einem Buch in der Hand alleine auf dem Canapé, als ich ein Anruf von Baba (meinem Gastvater) bekam, dass er bald nach Hause käme. Ich war unglaublich froh, da das für mich hiess, dass ich den Abend nicht alleine verbringen musste.
Mit meinen zwei Gastgeschwistern gingen wir in einen Palas in Bangalore, wo sie einen riesigen plastik Tannenbaum und ein Lebkuchenhaus (aus richtigen Süssigkeiten) aufgestellt hatten. Das Lebkuchen haus erstaunte mich sehr, da ich hier weit und breit noch nirgendwo Lebkuchen gesehen habe.
Danach gingen wir in ein kleines Restaurant "au bon Pain" für einenen leckeren französischen Nachtisch!


überau ganz viul kitichigi Wiehnachtsdekoration! 

Am 25. war ein riiiiiiesiges Familienfest von der Seite meines Gastvaters! Es war sehr witzig und ich habe den Tag mit meiner Gastfamilie sehr genossen, doch es war definitiv keine Weihnachtsfeier!

Freitag, 26. Dezember 2014

New Generation Service

Am Sonntag Abend wurden Ronin und ich zu einem Gottesdienst für Jugendliche in einer Kirche eingeladen. 
Am Anfang kamen wir uns ein Bisschen hilflos vor-Ronin als Buddistin und ich als "Heidenkind". Doch das änderete sich schnell: Ersteinmal hatten wir eine uunglaubliche Freude daran, dass wir andere Ausländer in unserem Alter trafen.
 
Danach sahen wir auch noch drei Kollegen und Kolleginnen von der Schule.
Es hatte eine live-Band, welche rockige Weihnachtslieder spielte! Dazu sang die ganze Menge Jugendliche, welche sich in der Kirche versammelte, in einem höllischen Lärm mit. Alle tanzten und grölleten herum!
Nach einer Weile fingen auch ich und Ronin an mitzusingen! 
Die Meisten in dieser Kirche, waren für mich völlig Fremde, auch die Lieder hörte ich noch nie. Trotzdem fühlte ich mich richtig wohl in dieser feiernden Menschenmenge! Ich fühlte das erste Mal ein wenig Weihnachtsstimmung!



Samstag, 20. Dezember 2014

Heimweh in der Weihnachtszeit

Als mir im Orientierungslager in Dehli und in der Schweiz gesagt wurde, dass Austauschschüler/innen oft während der Weihnachtszeit Heimweh haben, glaubte ich das nicht wirklich.
Nun ist aber annähernd 24. Dezember und keine Spur von Weihnachten zu erkennen. Keine Weihnachtsmärite, keine Kerzen, keine Kälte, keine Weihnachtsmusik und sogar Drei Haselnüsse für Aschenprödel  macht keinen Spass zu schauen. Normalerweise schaue ich diesen  Märchenfilm jedes Jahr um diese Zeit.
So planten Ronin (Austauschschülerin aus der USA) und ich uns ein wirklich unindisches Wochenende zu machen, welches unser Heimweh vielleicht nehmen könnte. Wir schauten "A year without Santa Clause" und "Sleepless in Seattle", wir backten, wir hörten Weihnachtslieder, zündeten Kerzen an, machten uns gegenseitig Manicure und Pedicure doch es war alles hoffnungslos. Weihnachtszeit wie wir sie kennen, ist wohl etwas, dass in Indien einfach nicht stattfindet.
Nächstes Jahr dann wieder!

Natuerlich gingen noch ''Laedelen''

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Was ist Kultur?

Für die 100 Jahr- Feier von AFS organisierte AFS-Bangalore ein kleines "Treffen" mit Gastfamilien, Austauschschülerinnen, Ex-Austauschschülern, Ex-Gastfamilien und Bezugspersonen.
Wir drei Austauschschülerinnen hatten den Auftrag, eine kleine Präsentation über die Kultur aus unserem Heimatland zu gestalten.
Als ich mich ans Schreiben machen wollte, stellte sich mir die Frage: Was ist eigentlich Kultur?
Sind es die Kleider, die wir tragen; wie hier in Indien Sari, Jurida, Lungi, Patiala und Turban? Ist es das Essen; bestehend aus Reis, Fladenbrot, übersüssten Süssigkeiten und frittierten Snacks? Oder ist es die Art und Weise wie man isst, hier traditionellerweise auf Bananenblätter angerichtet und mit den Händen? Wie steht es mit der Kultur, wenn nur die ärmeren Familien mit den Händen essen und die wohlhabenderen mit Messer und Gabel. Und was bedeutet es, wenn hier ungehemmt über Menschen als „zu dick“ und „zu dünn“ gesprochen wird? Selbst eine Frau kann als „fett“ beschrieben werden und niemand empfindet dies als negativ oder gar unhöflich.
Drückt sich Kultur in unserem Verhalten aus? Vor 5 Monaten  noch vor der Abreise nach Indien, musste ich unterschreiben, dass ich zu Lehrern, älteren Menschen und selbstverständlich zu meinen Gasteltern respektvoll sein werden. Ich dachte Respekt und Toleranz ist eine Grundhaltung und wird jedem Menschen gebührt. Doch in Indien ist das ein bisschen anders. Hier werden nur Lehrer, Ältere, höhergestellte im Berufsleben und Reiche mit Respekt oder sogar mit sehr viel Respekt (bis hin zum Küssen der Füsse) behandelt. Kinder und wir Jungen in der Schule haben gar nichts zu sagen und werden zum Teil auch ungerecht behandelt. Erzähle ich einer Inderin oder einem Inder, dass ich das so erlebe, sind sie nicht im Geringsten schockiert und sie empfinden es nicht als ungerecht.

Ich bin mitten in meinem Kulturaustausch und frage mich, was eigentlich Kultur ist. Vielleicht weil so vieles mit Kultur zu tun hat, Kultur sich wandelt und abhängig von Ort, Familie, Bildung und noch ganz vielem mehr ist, beschäftigt es mich.

Beim AFS-Treffen erzählte ich von unseren Essgewohnheiten, zeigte ihnen mein T-Shirt mit den Alpenrosen und schilderte meine Wandererlebnisse in den wunderschönen Schweizer Alpen, welche ich hier so vermisse. 




Donnerstag, 27. November 2014

nur öppis ganz ganz chlises:)

Von Links: Sonjoy-mein Gastvater, Arjun,Ayesha, Ich, Meine Gastmutter Suniti, Joy-der Gastonkel der gerade von Amerika zu besuch kam, und mein Gastgrossvater-Dadu


Mittwoch, 19. November 2014

Ein ganz neues Indien!

Meine lieben Leserinnen und Leser!
Meine Vernachlässigung des Blog hängt damit zusammen, dass ich vor gut zwei Wochen  meine Gastfamilie gewechselt habe. Geplant war das nicht, doch ich hatte es bei der ersten Familie nicht gut und ich bin sehr froh, dass ich wechseln konnte!

Mein neues "Zuhause":
Das Haus, in dem ich jetzt wohne, ist sehr, sehr gross. Ich habe mein eigenes riiiiiesiges Bett und kann mich kaum entscheiden, auf welcher Seite ich schlafen soll. Ab dem Badezimmer mit fliessendem warmen Wasser, Bründli und WC-Papier sowie dem Besteck zum Essen freute ich mich sehr, da ich das in den ersten 3 Monaten sehr vermisst habe ( wobei mit der rechten Hand zu essen auch witzig sein kann… ).
Sie haben einen 8-jährigen Jungen ( Arjun ) und ein 10-jähriges Mädchen (Ayesha). 2 Dienstmädchen wohnen permanent im Haus, sowie auch der Grossvater (Dadu, was soviel wie Grossvater auf Bengali heisst).  
Meine Gastmutter (Ich nenne sie Suniti) ist Filmregisseurin und mein Gastvater (Baba) ist für die Verteilung von ausländischem Alkohol in Indien zuständig. Er arbeitet in Dehli, deshalb kommt er nur am Wochenende nach Hause.
Mein Leben lang dachte ich, dass ich Hunde ganz und gar nicht mag, doch seit ich mit einem kleinen wirklich süssen Pug im Haus wohne, bekam ich trotzdem ein Herz für sie :) (Sorry Mami;D)
Jetzt bin ich sogar näher an meiner Schule als vorher. Doch oft kommt der Bus gar nicht, deshalb gehe ich mit einer Lehrerin von der Schule, die 2 Strassen hinter meinem neuen Zuhause wohnt, mit dem Tuktuk zur Schule ( Tuktuk sind die kleinen dreirädrigen Taxis, die so gebaut sind, dass Menschen welche grösser als 1.70 sind nur mit Glück aufrecht darin sitzen können...).
Die Umgebung, in der ich jetzt wohne, ist sehr zentral und modern. Hier wimmelt es von Nike, Puma, Pepe Jeans, oder Levis Einkaufsläden und Coffeeshops, während es am alten Ort mehr indische Einkaufslädeli für den Alltag hatte.
100 Meter vom Haus entfernt steht ein kleiner Bambus-Park, in dem viele joggen gehen. So kaufte auch ich mir Joggingschuhe, doch nach 4 Monaten nur Yoga bin ich auch nicht mehr so fit. 
Ich fand einen Ort, nur eine Strasse weiter, wo ich Veena-Unterricht nehmen kann.:) Veena ist ein südindisches Saiteninstrument, welches sehr ähnlich zur Sitar ist. Ich nahm auch am alten Ort Unterricht und fand es ziemlich amüsant, dass ich mich, immer bevor ich zu spielen begann, vor dem Instrument verbeugen musste, um ihm Respekt zu erweisen, da es uns quasi die Musik schenkt. :):) 
Mit meinem kleinen Gastbruder spiele ich oft "Touch the Wall" oder "hide and seek". Bis jetzt konnte ich mich aber noch davor drücken, mit ihm Spiderman schauen zu müssen ;)
Sie sind nicht sehr traditionell und unkompliziert, z.B. durfte ich am alten Ort meine Haare nach 6 Uhr nicht offen tragen, da die guten Geister sonst nicht ins Haus kamen, ich konnte auf keinen Fall schulterfrei herumspazieren, doch jetzt interessiert das überhaupt niemanden mehr. Natürlich bedecke ich meine Schultern trotzdem noch, wenn ich aus dem Haus gehe. Ich gebe mir trotzdem noch Mühe, Dinge nur mit der rechten Hand zu übergeben, da bei Bezahlungen in Einkaufsläden die linke Hand als sehr respektlos gilt.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Fastnacht in Indien!

Während dem zehntägigen Festival Dasara, bemühte sich kein Inder ( auch keine Inderin ;)) um seine Arbeit, sondern die ganze Wohnung, alle Shops, und auch die Schulen müssen während dieser Zeit gesäubert werden. Danach wird Pooja gemacht. Bei dem Prozess wird eine Statue von einem der vielen indischen Götter aufgestellt, welchem Essen geopfert wird. Die Meisten haben einen seperaten Raum dafür. Meine Gastfamilie macht das jeden Freitag. Der Raum darf nur betreten werden, wenn mann sich vorher wäscht und den ganzen Tag kein Fleisch oder keine Eier gegessen hat.
Das Dasara-Festival soll den Sieg des Guten über das Böse zeigen. Da der Legende zu folge neun Tage lang je ein Demon von Lord Rama getötet und am zehnten der Hauptdemon besiegt wurde. ( So habe ich die Geschichte jedenfalls verstanden :))
Ich verbrachte diese Zeit jedoch nicht mit putzen sondern ging nach Mysore, da dieser Ort für Dasara bekannt ist. Eine Frau von AFS kam mit Peem (Austauschschülerin von Thailand), Madhu ( Ex-Austauschschülerin) und mir mit.
Wir übernachteten in einem Bed and Breakfast, doch es war eher ein Tüchlein am Boden und ein Gläschen Tee am Morgen. Über mein Bett führte eine Ameisenspur, das sah ich aber zum Glück erst als ich erwachte, sonst hätte ich wohl kein Auge zugetan. Wobei ich mich langsam an die vielen kleinen Tierchen gewöhne ( ausgenommen die Kakerlaken-sie sind einfach ecklig!) 
Die ganze Stadt wurde für das Fest mit Lichtern beleuchtet, es wurden in jeder Farbe und an jedem Haus Lichterketten montiert. 
Die Parade, welche gemacht wurde begann um 2 Uhr Nachmittag. Wir gingen aber um 10 Uhr los, damit wir ein gutes Plätzchen erwischen, da wohl ganz Indien dort hin pilgerte. Wir hatten Glück und konnten in einer Beckerei sitzen und der Menschenmenge so gut wie möglich aus dem Weg gehen. Als wir auf die Toilette mussten, welche 10 Meter entfernt in einem anderen Gebäude war, hatten wir mindestens eine Viertelstunde bis wir dort waren. Es war unbeschreiblich, ich sah noch nie so viele Menschen an einem Ort.( Für mich hat es doch schon an der Braderie zu viele Leute :P)
Die Parade begann und hörte mit wunderschön dekorierten und farbig bemahlten Elefanten auf. Auf dem letzten Elefant, war ein 75 kg schwerer Trohn, auf welchem- als Indien noch von Grossbritanien abhängig war- der König sass. Doch heutzutage machen sie Pooja auf diesem Trohn. 
Als die Parade vorbei war, gingen wir auf einem kleinen See pedalofahren UND die Stille geniessen. Es war eine wunderschöne Stimmung, besonders da sonst immer irgendwo Lärm ist, genoss ich es total!
Als wir mit dem Car zurück nach Bangalore fahren wollten, sagten sie uns, dass der Car gerade erst in Bangalore abgefahren ist, so verspätete sich unsere Ankunft um ein paaaaaar Stündchen. 


Stille...

Coca-Cola zero zu finden, ist hier eher schwierig! 

Vielleicht zeigt dieses Bild annähernd, wie viele Leute es hatte.


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Tenderkokusnuss darf mann sich in Indien auf keinen Fall entgehen lassen!


Mit Vasudha Aunty, Peem und Madhu.



Mittwoch, 1. Oktober 2014

Es paar Fötelis

Wer liebt sie schon nicht?!

Meiner Gastmutter's Kleiderschrank welcher nur aus Saris besteht.

Ich traff noch nie jemand (in Indien)der so innig umarmte wie Premaanty- womit sie sofort mein Herz eroberte:)

Mit Madhu-welcher letztes Jahr im Austauschjahr in Japan war.
Mein Gastonkel am kochen. Ich nenne ihn Mama, was auf Tamilisch Onkel bedeutet.

Letzte Woche regnete es so fest, dass der Strohm und das Licht ausfiehl. So kochten wir im Kerzenlicht.

endlich Ferien :)

Bevor die Tests in der Schule begannen, gab es ein Sporttag. Scheinbar war dieser Tag etwas sehr besonderes, denn der Aufwand dafür war unglaublich. 
Zum Beginn des Sporttages mussten alle Schüler in 3er Reihen in ihren zugehörigen Häuser einstehen. Es gibt 4 Häuser in der Schule, ich bin im blauen "McNerney". 
 Zur Eröffnung marschierten alle zu-noch so naheliegend-Marschmusik auf das Sportfeld, um dort für eine zu lange Zeit an der prellenden Sonne herumzustehen. Das wurde zwei Wochen vorher jeden Tag mindestens 2 Stunden trainiert(und wehe du schwingst deine Arme nicht schön mit beim Gehen und hebst dein rechtes Bein nicht genug hoch!) Genauso mit der Tanzchoreographie, welche die Klassen 11 und 12 vorzeigen mussten.( Ich bin in der Klasse 11, was bereits College und nicht mehr High School ist.)
Ueber dem ganzen Schulhausplatz wurden Sonnenschirme aufgestellt und Teppiche verlegt. Nur leider auf dem Sportplatz nicht und somit hatte ich einen schrecklichen Sonnenstich, ging nach Hause und schlief bis am nächsten Morgen.
Die letzten zwei Wochen waren die Tests in der Schule. Anders als zuhause im Gymer werden hier alle Prüfungen während dieser Zeit geschrieben. Wobei ich schon 3 Monate hier bin und ich mit dem Englisch Sprechen und Verstehen keine Probleme mehr habe, bereiteten mir die Schulbücher Mühe. Meine Fächer sind Soziologie,Psychologie, Home Science, Englisch, Umwelt-fach (Environement Science) und das Beste: Zeichnen. Die Fächer konnte ich nicht selber aussuchen, sonst wäre es wohl nicht diese Kombination. Nur die Entscheidung zwischen Wirtschaft und Zeichnen wurde mir überlassen.
Mein Zeichnungslehrer bringt mir südinidsche Kunst bei. Das meiste ist Reliefarbeit mit einer Paste aus Harz, die am Ende bemahlt und mit goldenem Papier und Steinchen verziehrt wird. Sehr schnell wurde das mit weitem Abstand mein Lieblingsfach.
So verbrachte ich in der letzten Zeit viel mit Lehrnen oder besser gesagt mit auswendig Lehrnen. Denn in den Tests geht es nur darum wer es besser auswendig gelehrt hat. Die meisten Testfragen beginnen mit: Definiere das und das. Alle Definitionen stehen natürlich in den Schülbüchern.

Nun bin ich froh, habe ich Ferien, da ich wirklich einmal wieder eine gehörige Portion Schlaf brauche. Da der Tempel unter dem Haus oft in der Nacht Musik abspielt, mich die Mücken auffressen und ich selbst am Wochenende nicht länger als 8 Uhr schlafe da es erstens zu heiss ist und zweitens meine Gastmutter um diese Zeit mit viel Lärm anfängt zu kochen.


Klassen
 11 und 12



Sonntag, 7. September 2014

Der Aberglaube

Früh am Morgen wachte ich von dem Lärm der Nachbaren auf. Ich schlich mich aus dem Haus auf die Strasse und sah mehr als ein dutzend farbenfroh gekleidete Inder, welche Musik spielten und unter dem Trommelwirbel sangen. Der Gesang war eine Mischung aus gregorianischer Kirchenmusik und Rap, und das in einer Sprache die ich von hinten bis vorne nicht verstand. Erst als ich genauer hinschaute sah ich den Sarg in der Mitte der Menschenmenge stehen.
Seit der Beerdigung stellen die Nachbaren jeden Morgen eine Portion Reis auf einem Bananenblatt für die Verstorbene aufs Vordach. Sobald die Raben es essen, heisst das, die alte Dame kehrt in einer etwas anderen Form zu ihrer Familie zurück.
Somit weichen die Verstorbenen-solange das Essen gegessen wird-nie  ganz von ihnen.

Samstag, 23. August 2014

Berge voll Essen!

Ja, auch in Indien haben sie Berge, aber eben nur Essensberge. Eines der elementarsten Dinge der Inder ist das Essen, für welches sie auch ohne speziellen Anlass Stunden in der Küche stehen. Sie haben bis zu 5 Mahlzeiten am Tag, und bei jeder essen sie mehr als ich am ganzen Tag essen könnte.  Mein Problem hier ist definitiv, dass ich Reis nicht halb so gern habe wie sie. Am Morgen, am Mittag und am Abend Reis ist einfach zuviel. Wobei es viele verschiedene Zubreitungsarten gibt: Friderise, Curtrise ( Reis mit Jogurt und Wasser vermixt) , Coconutrise, Dosa/Idli ( eine Art Fladenkuchen aus cuttertem Reis vermixt mit Wasser) oder Eggbiriane (Reis mi ganzen Eier und Gemüse).
Sie kochen mit sehr viel Öl, frittieren sehr viel und finden Chai oder Kaffee ist nur mit sehr sehr sehr viel Zucker geniessbar. So ist es manchmal fast mehr Zuckerwasser als sonst etwas. Meine Gastmutter macht mir oft MasalaChai mit sehr wenig Zucker, da ich ihr sagte, dass bei uns Kaffee als lecker zählt, wenn wir ihn auch ohne Zucker geniessen können. (Warscheindlich würde sie es nicht übers Herz bringen Chai ganz ohne Zucker zu zubereiten.)
Die Früchte sind wahnsinnig lecker und oft  kocht meine Gastmutter Gemüse, welches ich noch gar nie gesehen habe. Z.B. eine Art Gurke die zwei Meter lang ist (Snakegood).
Gemüse und Früchte sind nur eine kleine Beilage. Meine Gastmutter meinte, es sei Zeitverschwendung so viel Gemüse oder Früchte zu essen und zu kochen, da es ja nicht satt macht.
Die Art wie sie essen ist sehr gewöhnungsbedürftig. Am Essen mit den Händen habe ich sehr spass, auch dass wir während dem im Schneidersitz am Boden sitzen ist witzig.  Doch sie schlecken sich die Hände ab, Rülpsen, Schmatzen  und sprechen mit vollem Munde. Das Rülpsen zählt hier keineswegs als unanständig-im Gegenteil-es bedeutet, dass das Essen fein ist und man es genoss.
Wahrend dem Essen wird nicht sehr viel geredet und bei meiner Gastfamilie läuft meistens dazu der Fernseher-leider immer in tamilisch.
Aus Respekt wird hier Essen selten abgelehnt. Wenn wir irgendwo zu besuch gehen, wird uns immer Essen, Mazza ( ein überzuckertes, künstliches Süssgetränk aus "Mango") oder im Minimum ein Gläschen Chai angeboten. Leider trinken sie hier nicht so viel, wie sie essen und es ist meistens wirklich nur ein Gläschen.

Sonntag, 17. August 2014

V.I.P.???

Zur Feier der Geburt von dem  Gott Krishna wurden Ronin, Peem und ich in eine Schule eingeladen. Vor der ganzen Schule wurden wir aufgerufen, um auf einem Podest neben der Direktorin zu sitzen und eine Rede zu halten. In Indien ist das eine unglaublich grosse Ehre. Da der Gott Krishna der Geschichte zu folge seiner Mutter immer die Butter mit Hilfe seinen Freunden aus der Küche stahl, mussten die Schüler versuchen eine Schüssel, welche an einem Seil aufgehängt wurden herunterzuschlagen.
Wir bekamen einen Pokal, ein Zertifikat, eine Straussenfeder, und eine handgemachte Schüssel als Erinnerung an Krishna. Der Besuch dieser Schule war deshalb sehr lustig, da wir dort niemand- bis auf ein paar andere von AFS welche mit uns kamen-kannten, aber wie Götter behandelt wurden. Es hat mich fast verwundert, dass sie uns nicht mit riesigen Palmenblätter frishe Luft zugeführt hatten. 
Als dieses Event fertig war, besuchten wir zwei Mädchen, welche frisch von einem Austauschjahr aus der USA zurückkamen. Das ist immer witzig, denn von Austauschschüler zu Austauschschüler hat man sich immer etwas zu erzählen!:)
Sie hei hie nie gnue fötelis gmacht u vorauem nie gnue selfiiiiis ...

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Andere Verhältnisse zu Distanzen (Trip nach Dehli/Agra/Jaipur)

Für den Schulausflug nach Dehli/Agra/Jaipur, welcher eine Woche dauerte, fuhren wir vier Tage und 4 Nächte Zug. Die Züge in Indien haben aber ganz und garnicht diesen gemütlichen Gang der Schweizer Züge, sondern es rüttelte und schüttelte mich ständig durch. Der Platz zum Schlafen ist sehr sparsam ausgemessen und ich wäre ohne die Gitter jede Nacht von meiner Liege gerollt.
Habt ihr schon jemals im Zug in der Schweiz wirklich dringend auf die Toilette gehen müssen, doch es war zu dreckig und so habt ihr bis zu Hause gewartet? Leider ist das bei einer viertägigen Zugfahrt unmöglich Und so waren die wirklich unglaublich schmudeligen Plumsklos im Zug die grösste Herausvorderung für mich!
 Alle fünf Minuten hetzte ein Zugangestellter nach dem anderen durchs Abteil und rief " Chai, Coffee, Chai, Coffee...". Ein Becher kostete umgerechnet etwa 0.10 Rapen. Wenn wir ihnen nichts abkauften blieben sie sehr lange stehen und starrten einem herausvordernd an. Natürlich verkaufen sie auch Reis, Idli, Bananen, Taschen, Getränke, Wasser, Schlösser um die Taschen abzuschliessen, damit sie nicht gestohlen werden, Luftkissen und ganz viel andere Dinge. (doch mich interessierte vorallem der Chai!)
Als wir endlich Dehli erreichten, wollten wir den Lotus Tempel besuchen. Leider regnete es so stark, dass wir nicht aus dem Car aussteigen konnten. Innerhalb von einer Stunde war die Strasse überschwemmt, die Passanten so Nass als kämen sie direkt von der Badewanne  und die Autos konnten nicht mehr weiterfahren da sie halb Unterwasser waren! Da die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur so hoch war, lief selbst meine Kamerascheibe an und ich konnte nichtmal ein Foto von diesem Monsoon-Specktakel machen.
In Agra besichtigten wir den Taj Mahal. Zum Anstehen gab es eine Schlange für Männer, Frauen und für Ausländer. Im Gegensatz zu den Klassenkameraden welche 20 Rupees bezahlten, kostete mein Eintritt 750 Rupees.
Die Geschte des Taj Mahal besagt, dass er innerhalb 20 Jahren von 2000 Männer gebaut wurde, welchen später die Hände abgehackt wurden, damit sie nie wieder so etwas schönes bauen können. Ich glaube wirklich so etwas schönes wurde nie wieder gebaut. 
Auf dem Auflug lehrnte ich Unpünktlichkeit! (Als Schweizer ist das wirklich etwas, was gelernt werden muss...) Wenn der Treffpunkt um 12 Uhr beim Car war, fuhren wir frühstens um 14 Uhr ab. Wenn es heisst um 8 Uhr essen wir Frühstück, meinen die Inder damit, dass wir etwa um 8 Uhr daran denken sollen aufzustehen. Die Zeiten sind hier eher Richtlinien und Vorschläge nach denen sich aber sowieso niemand richtet.
Natürlich hatten wir auch Zeit auf den Märit und in süsse kleine Inderlädeli zu gehen. Langsam lehrne ich zu "märten", da die Verkäufer mir immer den vierfachen Preis nennen, da ich ein Ausländer und für sie somit ein Tourist bin.
Am Schluss konnte ich Hosen, Schuhe oder ein Schal für etwa 3.- Franken kaufen.
Was mich erstaunte, waren die Mädchen von der Schule. Da die meisten von reicheren, nicht so traditionellen Familien kamen trugen sie die selbe Kleidung wie ich in der Schweiz, hatten das neuste Händy, lackierten sich die Nägel, trugen Make-up und sprachen sehr viel über Jungs ( was in Indien von der Öffentlichkeit aber nicht akzeptiert wird!). Bisher kannte ich diesen Teil hier nicht, da meine Familie sehr traditionell und eher bescheiden lebt.
Agra Fort 

Die Affen hier sind sehr süss, AUSSERT mann versucht sie zu fotografieren!

Das possitive einer viertägigen Zugfahrt ist, dass es einem die Chance gibt, neue Leute kennen zu lehren und Freundschaften zu schliessen.

Neben dem Taj Mahal hatt es ganz viele andere unglaublich schöne Gebilde, welche aber  garnie erwähnt werden.

In einem indischen Vergnügungspark, wurde uns gratis Mendi aufgetragen :)

Bei so langer Zug und Car fahrt, fällt einem plötzlich nichts anderes mehr ein als sich selbst zu fotografieren.
( Ronin und Ich)



Überall hat es Essensstände. 


Strassenmusiker *:*


Oft werden die Sachen auf Tüchern auf dem Boden verkauft. Deshalb ist es wichtig das Gemüse und die Früchte vor dem essen zu schinten, zu kochen oder zu waschen(allerdings sehr grüntlich).



Turban