Samstag, 6. Juni 2015

Bin ich schon zu Hause angekommen?

Nun bin ich schon mehrere Wochen zu Hause. Die meist gestellte Frage an mich ist momentan: "Wie wars?" Doch diese Frage lässt sich nicht beantworten! "Cool" kann ein ganzes Jahr nicht sein, "schön" würde nicht auf alle 10 Monaten zutreffen, "traurig" würde mehr die Weihnachtszeit beschreiben, "nett" ist ein wenig banal,  "unglaublich" trifft womöglich am ersten zu! Das merkwürdigste des Nachhausekommens ist, dass ich mich an die Schweiz genau so gewöhnen muss, wie ich mich am Anfang des Austauschjahres an Indien gewöhnen musste.
Die zweithäufigste Frage ist, ob ich es noch einmal machen würde.
Ich vermisse es mit den Händen zu essen-mich irritiert der Geschmack des Besteckes, ich vermisse den Lebensstil "Sharing is caring", der in Indien so gepflegt wird. Die belebten Strassen-mit all den Farben und Gerüchen, der Kontrast des Landes und besonders die Menschen, welche das Leben als Privileg und nicht als Recht sehen!  Auch wenn mich der Lärm, die ständige Verspätung, das Anstarren, und das Warten in der ganztägigen Rushhour nervte und ich das Kastensystem und die Unterschiede von Reich und Arm in der Gesellschaft unverständlich fand,  kann ich diese Frage nur mit einem Nicken beantworten. Indien werde ich ein Leben lang nicht vergessen.
Ich habe viel gesehen und gelernt, über mich und über die Menschen. Doch was ich im Moment am meisten brauche, ist Zeit. dieses ganze Jahr zu verarbeiten und versuchen, Indien irgendwie zu verstehen-wobei das wohl ein Lebenswerk sein wird!

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